Prof. Strohmaier

Prof. Fred Strohmaier wurde im Kriegs­jahr 1941 in Khünegg als zweit­er Sohn des Klein­bauern und Schuh­mach­ers Alois Strohmeier und sein­er Frau There­sia in der stro­hgedeck­ten “Schnur­rerkeusche” geboren. Reich an Gütern waren die Eltern nicht, aber reich an Anständigkeit, Beschei­den­heit und Zufrieden­heit. Er wuchs also in Khünegg sehr naturver­bun­den auf, ging den Khüneg­ger Kirch­weg zur Schule und zur Kirche - der Weg, der nun nach ihm “Prof.-Fred-Strohmaier-Weg” benan­nt ist. Von den Eltern wurde er zur Fröm­migkeit geführt. Arbeit in der Land­wirtschaft, Taglöh­ner­ar­beit und viel Lesen - das hat­te er von sein­er Mut­ter - waren die Beschäf­ti­gun­gen nach der Volkss­chulzeit.

Er wollte zwar Bauer wer­den, fol­gte aber dem Rat seines Vaters, dem Ruf zur Zeitung nach Graz zu fol­gen, wo man auf den jun­gen Dorf­burschen aus Khünegg aufmerk­sam gewor­den war, weil er für den “Bund Steirisch­er Land­ju­gend” seine ersten lit­er­arischen Werke geschrieben hat­te. Neben seinem Beruf als Redak­teur und seit 1980 als Chefredak­teur beim “Neuen Land” wuchs er über sich hin­aus, schrieb The­ater­stücke, Romane und Betra­ch­tun­gen über das Bauern­leben, das sich in den let­zen Jahren so gründlich geän­dert hat.

Die Woch­enen­den ver­brachte er immer daheim in Khünegg bei sein­er Fam­i­lie, bear­beit­ete dort seine kleine Land­wirtschaft, wan­derte viel im Wald und beobachtete die Natur. Hier und wohl auch in seinem Eltern­haus, das er zu einem kleinen Heimat­mu­se­um und zur Schreib­w­erk­stätte umfunk­tion­ierte, schöpfte er die Kraft für seine lit­er­arischen Werke, in denen er Land und Leute sein­er Heimat dich­ter­isch ver­ar­beit­ete. Seine Werke macht­en ihn nicht nur in sein­er engeren Heimat bekan­nt, son­dern auch lan­desweit, was zahlre­iche Lit­er­atur­preise und Anerken­nun­gen bestäti­gen. Zulet­zt wurde ihm vom Her­rn Bun­de­spräsi­den­ten der Beruf­sti­tel “Pro­fes­sor” ver­liehen. Kein Wun­der, wenn er in Lit­er­aturkreisen als der “neue Roseg­ger” beze­ich­net wurde.

Trotz­dem blieb er ein­er der “Stillen im Lande”, weil er dem Lärm auswich, weil er kein Auf­se­hen erre­gen wollte und weil er die Stille sein­er Khüneg­ger Heimat beson­ders liebte. Seine men­schliche Größe bestand nicht aus Reich­tum, Abstam­mung und Stel­lung, son­dern aus Beschei­den­heit, Unauf­fäl­ligkeit, Arbeit an sich sel­ber und aus dem Dasein für andere. Er hat immer auf seine Wurzeln in Khünegg hingewiesen, und darüber hin­aus Khünegg bekan­nt­gemacht und hat damit unser­er Gemeinde einen großar­ti­gen Dienst erwiesen. Khünegg war auch der Ort, wo ihm im Jahr 1999 im Alter von 57 Jahren der Tod ereilte. Der Prof.-Fred-Strohmeier-Weg”, der zu Ehren von Prof. Fred Strohmaier errichtet wurde, soll immer an ihn erin­nern.

Alljährlich find­et am 3. Son­ntag im Sep­tem­ber ihm zu Gedenken in Khünegg ein ungewöhn­lich­es Fest mit Keuschlern das Khüneg­ger Landleb’n statt.